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10.01.2018 18:55 Alter: 6 yrs
Kategorie: Konzerte

Pyogenesis - In The Dead Of Winter



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Pyogenesis kommen zurück auf Tour!
„Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ (Wilhelm von Humboldt)
Wer die Mechanismen einer erfolgreichen Metal-Karriere auf Pyogenesis anwendet, der erlebt sein blaues Wunder. Die Stuttgarter Metal-Band sprach sich von Anfang an frei von jedweden Naturgesetzen dieses Business, verweigerte sich sämtlichen Konventionen und Regeln, erteilte sich selbst mit salbungsvollem Lächeln die Absolution. Eine Karriere, die zumindest auf Papier zum Scheitern verurteilt war. Und aus den Schwaben dennoch eine der spannendsten, besten, innovativsten und legendärsten Bands der Neunziger machte.
Wer sein anfängliches Seelenheil im ruppigen Death Metal schwedischer Prägung sucht (1991), schon kurz darauf den Gothic Metal miterfindet (1992), sich dann durch ungehörte Harmonien der Rock-Musik öffnet (1995), um dann zur Jahrtausendwende all das erneut aus einem radikal anderen Blickwinkel zu beleuchten, der macht Musik nicht aus Kalkül, nicht für volle Taschen. Der macht Musik, um all den Reißbrettkünstlern, um den herzlosen Mechanismen dieser Industrie zu beweisen, dass es auch anders geht. „Wir machen Musik, um uns selbst zu verwirklichen“, betont Bandkopf Flo V. Schwarz. „Wenn man dabei große Erfolge feiern kann, ist das cool, aber nur nettes Beiwerk.“ Pyogenesis haben das getan. Und sich 2002, nach sechs Platten und mit ihrem Status als Vorreiter einer ganzen Generation, in die Anonymität zurückgezogen.
Satte 13 Jahre ohne Album mussten vergehen, bis sich diese deutsche Metal-Alternative-Hydra wieder regte, eine Zeit, in der sich die Musikindustrie mehr als einmal um 360 Grad drehte. „Als wir 2002 unser letztes Album vor der Pause veröffentlichten, gab es weder YouTube noch Facebook“, blickt Flo V. Schwarz auf die Zeit von „She Makes Me Wish I Had A Gun“ zurück, das bisher erfolgreichste Pyogenesis-Album. 2015 dann die Rückkehr mit „A Century In The Curse Of Time“. Die Ruhepause war vorbei. Als das hat die Band es immer gesehen: Als Pause. „Ich habe über all die Zeit immer wieder an Songs geschrieben, aber für eine Veröffentlichung war ich noch nicht bereit“, so der Sänger und Gitarrist. „Wir haben diese Pause aus freien Stücken gemacht und sie ebenso beendet, als die Zeit dazu reif war.“
Es galt also, einen der eigenwilligsten Kähne der deutschen Metal-Welt wieder auf den Kurs zu bringen, auf dem er zwischen 1991 und 2002 so unzähmbar segelte: Auf einen Kurs der Einzigartigkeit, der Pyogenesis von allen anderen Bands unterschied und noch immer unterscheidet. Sehr schnell wurde klar, dass Genres und Schubladen keine Rolle in ihrem Wirken spielten. Bei aller scheuklappenlosen Vielfalt bewahrte sich die Band eine bemerkenswerte Stringenz und einen Trademark-Sound, den man unter 1000 Bands sofort heraushörte. Ihre großen Melodien, ihre unvergleichlichen Harmonien ziehen sich durch ihre Karriere wie ein roter Faden, machen sämtliche Stilbezeichnungen obsolet und unterstreichen das, worum es eigentlich geht: Ganz gleich, was sie machen – Pyogenesis klingen immer wie Pyogenesis. Das machte die erste Dekade ihres beispiellos kreativen Chimärenschaffens so außergewöhnlich. Das setzt diese Geschichte jetzt nicht minder außergewöhnlich fort.
Wer, wie sie, vom extremsten Death Metal bis zum straighten Rock-Beat sans Berührungsängste alles abgegrast hat, was die Musikwelt hergibt, lebt musikalisch auf berechtigt großem Fuß. Das macht auch das neue Album „A Kindgom To Disappear“ so stark. Es sind natürlich keine juvenilen Triebtäter in der übermütigen Blüte ihrer Sturm-und-Drang-Zeit am Werk und doch läuft auch dieses Werk über vor Erfindergeist, Pioniertaten und Vielfältigkeit.
Lektionen wie diese hören natürlich auch die Künstler gern, die bei seinem Label Hamburg Records unter Vertrag stehen. Diese Arbeit war mitverantwortlich für seinen Umzug von Stuttgart nach Hamburg und die lange Band-Pause. „Der Laden ist aber mittlerweile groß genug, dass er mir erlaubt, mich wieder selbst zu verwirklichen.“ Das führt nur eineinhalb Jahre nach „A Century In The Curse Of Time“ schon zum nächsten Album – Teil zwei der viktorianischen Trilogie, die das letzte Werk begonnen hat. „Beide sind aus einem musikalischen Guss, durch beide zieht sich derselbe inhaltliche rote Faden über die gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts“, so Schwarz. „Das Album umklammert alle Schaffensphasen der Band.“
Für Fans könnte es natürlich keine bessere Nachricht geben als diese. Auf „A Kingdom To Disappear“ fließen Blastbeats, melancholische Epik, sinfonische Kompositionen ohne Längen und solides Metal-Handwerk wie von selbst ineinander als wäre es das Normalste auf der Welt. Und fügen der üppig bewachsenen Pyogenesis-Flora einige berauschende neue Blüten hinzu. Es sind vielleicht nicht mehr die Neunziger. Unerschrockene Pioniere wie Pyogenesis machen allerdings deutlich, dass das noch lange kein Grund ist, der Innovation abzuschwören.

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